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(Titicacasee - La Paz - Oruro - Potosí - Uyuni)

Titicacasee und die Einsamkeit in der Salzwueste

[11. Februar 2005] Der Titicaca See dominiert das Land Bolivien im Norden, auf fast 4000 Meter gelegen, mit einer einzigartigen Natur und Kultur umgeben. Ich nehme den Grenzuebergang direkt am See und geniesse eine Ueberfahrt mit den legendaeren Aferren bei Copacabana. Holzplanken und Improvisation bringen mich in die aermste Region in Suedamerika.

Nach ein paar Stunden bin ich im Verkehrschaos in La Paz. Es gibt jetzt zwar wieder Benzin und auch keine Strassenblockaden mehr, allerdings ist die Stadt ein einziges Dreckloch und ich beschliesse, direkt nach Oruro weiterzufahren. Die KTM klingelt mit dem 78 Oktanbenzin, bis ich einen Zusatz kaufe. Armes Moped, arme Motoren hier...

Oruro ist eine alte Minen-Stadt. Der Berg der Stadt ist durchloechert wie ein Schweizer Kaese, die Stadt auch nicht sonderlich attraktiv. In Potosi dagegen sieht man noch den Reichtum vergangener Tage. Im 16. Jahrhundert war es eine der reichsten und groessten Staedte in Suedamerika. Heute ein Gemisch aller Kulturen in Bolivien, Indios, weisse Bolivianos und Touristen.

Dann gehts fuer mich weiter durch die Berge nach Uyuni, dem Ausgangspunkt fuer alle Wege durch die Salzwueste nach Chile. Der Salar selbst ist fuer mich mit dem Moped nicht zu durchqueren, ein halber Meter Wasser und weiches Salz geht halt nicht. Ich nehme den Weg durch die Berge, und weiss erst 4 Tage spaeter, was das zu bedeuten hatte: Blut, Schweiss und Traenen...

Es ist Regenzeit, das bedeutet, das die Fluesse hoch sind und die KTM schwimmen lernt. Ich durchquere vielleicht 100 Fluesse, 7 Bergpaesse ueber 5000 Meter im Matsch und Schnee,



friere bei minus 15 Grad nachts in den Farmen, bei denen ich Unterschlupf finde. Und habe Glueck, das alle Leute hier so hilfreich sind. Der Kampf der KTM und mir gegen die Natur nimmt wirklich harte Formen an. Ich schiebe das Motorrad mehrere Bergpaesse hoch durch Matsch, der einen halben Meter tief ist. Natuerlich muss ich das Geraet mindestens 10 Mal pro Tag aufrichten, manchmal aus dem Gelaende bergen. Eine irre Arbeit, nach 10 Stunden und 100 Kilometern geht bei mir gar nichts mehr und ich schlafe muede, aber dann trocken auf einem Bauerhof ein.

Am naechsten Tag geht es genauso weiter. Wieder tiefe Fluesse zu durchqueren, dann hoch auf 5000 Meter und mehr. Am dritten Tag ist dann nach 9 Stunden der Rio Grande zu viel fuer uns, die Niederlage im Fluss. Ich muss die KTM bergen und alles trockenlegen. 2 Stunden spaeter nach Reparatur und Austausch von Zuendkerze und Filter laeuft die KTM wieder, ein Wunder. Natuerlich alles im stroemenden Regen. Und wieder ist ein kleines Dorf in der Naehe sehr hilfsbereit und ich uebernachte im Trockenen. Klasse Leute, sehr arm, aber hilfsbereit.

Nach 4 Tagen im Matsch und voellig durchnaesst erreiche ich die Wuestenregion im Sueden. Hier entschaedigen mich ein strahlend blauer Himmel und eine einzigartige Natur fuer diese haertesten Tage der Tour bisher... Salzseen, Flamingos und eine Mondlandschaft auf ueber 4000 Meter. Wahnsinn. Ein irres Licht, Reflektionen und Vulkane umgeben mich.



Ich schaffe die letzten 50 Kilometer noch bis zur Grenze. Und bin muede, zufrieden und sehr stolz auf die KTM und mich.

Bolivien, trotz der Armut ein faszinierendes Land, was man sich erkaempfen muss.

Hasta la proxima,

Rasmus