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(Baja California - La Paz - Durango - Zacatecas - México Stadt)

Die brutale Wueste der Baja

[23. Sept. 2004] Der Grenzuebergang war recht einfach, mit einem Mal spricht jeder nur Spanisch und ich muss mich durchkaempfen (Touristenvisa, Mopedimport), die kleine Grammatik ist ab sofort meine Bettlektuere.
Nur die Menschen unmittelbar im Grenzgebiet sind nicht gerade vertrauenserweckend, ich starte sofort durch in die Wueste.

Hier ist sie also, die Wueste Baja.



Und ich wollte ja unbedingt das alles erleben, 50 Grad, kein Schatten weit und breit, nur unbamherzige Sonne. Und ich natuerlich mittendurch. Jetzt machen sich die neuen Motocrossreifen bezahlt, im tiefen Sand gaebe es sonst kein Durchkommen. Mehrere Umfaller und die Hitze machen mir schwer zu schaffen, ich verbrauche 6 Liter Wasser und 6 Dosen Bier an diesem Tag. Und mal wieder treffe ich auf Niemanden, die Kuestenregion ist abseits der geteerten Strassen kaum besiedelt.

Nach 3 Tagen Wueste, 2000 Km und wenig Schatten habe ich die Nase voll und kann mich in La Paz, der Hauptstadt im Sueden der Baja, ausruhen und die Faehre buchen. Und versuchen, den feinen Sand aus den Ohren zu waschen, ist mal wieder noetig.

Das Festland unterscheidet sich sofort von der doch kargen Baja, es ist sehr gruen und bietet alle Arten der Vegetation, hoch oben in den Bergen auch viele Nadelbaumarten. Und erinnert mich ein wenig an die Heimat. Nur der Muell ueberall, Plastikflaschen und Tueten etc, stoert mich empfindlich. Und mangels an Deponien wird halt alles einfach verbrannt, den Geruch koennt Ihr Euch vorstellen…

Die Sierra Madre war und ist immer noch reich an Edelmetallen, daher hatten die Spanier ein grosses Interesse an den Minen. Und das brachte der Region einen bescheidenen Wohlstand, den man an der Architektur der Kirchen und Herrenhaueser sehen kann.
Und so hat meine Fahrt von Durango nach Zacatecas, Guanajato und letztlich Mexiko Stadt auch fuer reichhaltige Eindruecke gesorgt. Die Woche war ein einziges Fest der Mexikaner, begehen Sie doch den Nationalfeiertag mit Boellern und Raketen, Feuerwerk und Tanzen. Irgendwie ein bisschen wie Karneval, nur das Koelsch fehlt.



Und wie immer habe ich nette Menschen getroffen, ein Schweizer Paar Nadine und Cello auf Ihrer Reise in Richtung Sueden, mit etwas Glueck werden wir uns wiedersehen.

In Mexico habe ich auch dann das andere Extrem kennengelernt, eine Stadt mit mehr als 25 Millionen Einwohnern, ein Moloch an Verkehr, Abgasen und Dreck, aber dennoch mit einem gewissen Charme der verschiedenen Kulturen, aber auch der Gegensaetze von Reich und Arm) .
Und mich erwartete eine Ueberraschung, der Kaefer rollt hier noch, und das in allen Formen und Funktionen. Ob als Taxi oder getunt, es ist fuer mich ein schoener Anblick und der Sound und Geruch der luftgekuehlten Motoren lassen mich grinsen. Ist halt eine Faszination, meine Freunde werden mich verstehen.



Ich checke noch schnell die KTM durch, wir beide haben bisher schon zusammen 19000 KM geritten. Und nach 3 Tagen Laerm und Dreck will ich weiter in Richtung Sueden, Oaxaca.


Der wilde und schoene Sueden
(Mexiko City - Oaxaca - San Cristobal - Palenque)

[2. Okt. 2004] Ich war froh, raus aus der riesengrossen Stadt zu sein. Die Strasse geht ueber einen hohen Pass 3500 Meter nahe an den Vulkanen vorbei in Richtung Puebla, der VW Stadt! Jeder kennt die Story vom Kaefer, und jeder Mexikaner ist auch sehr stolz und haelt den Kaefer in Ehren! Das VW Werk dominiert die Gegend und verhilft der Region zu einem bescheidenen Wohlstand. Die Strasse nach Oaxaca verlaueft durch eine Bergregion, mal ueppig an Vegetation, dann wieder karg und heiss.

Und Oaxaca liegt wiederum mitten in einem schoenen gruenen Tal auf 1500 Meter. Die Stadt praesentiert sich als sehr lebendig, weniger Touristen, dafuer aber viele Mexikaner und Indios,



die das Wochenende feiern. Leider habe ich immer noch mit Montezuma zu kaempfen, und nach 3 Tagen gehe ich dann doch zum Arzt. Doc Luciano hilft mir prompt und ist von meiner Story derart begeistert, das er morgen den Anfang der Strecke in Richtung San Cristobal mitfahren will. Und nach einem schoenen Abend mit Nadine und Cello aus der Schweiz bin ich auch wieder fuer neue Abenteuer bereit. Und die KTM nach jetzt 20.000 KM laeuft noch rund, ruft aber nach einem Service und neuen Reifen. Bis Antigua muss es noch gehen.

Die Strecke durch die Berge ist fuer Mopeds wie geschaffen, die Gruppe aus Oaxaca umfasst schnell mehrere Motorraeder, BMW ist hier sehr beliebt. Und alle fragen und wollen wissen, Woher, Wohin, Warum etc. Fazit der Fragenden: Was ein irrer Deutscher! Naja, man muss Traeume leben!

Ein schoener Morgen. Ich fahre dann weiter nach Techuantepec, einem kleinen Nest an der Kueste. Die Hitze treibt mich frueh wieder auf den Bock und mit jedem Meter in die Berge sinkt die Temperatur wieder auf ein ertraegliches Niveau. Und San Cristobal ist ein Juwel an verschiedenen Farben



und Kulturen, aber man spuert auch die Spannung zw. Weissen und Indios.
Die regionalen Wahlen sind am kommenden Wochenende und auf dem grossen Platz Zocalo finden die Wahlkampfveranstaltungen statt. Nadine und Cello kommen am naechsten Morgen nach, quartieren sich auch in meinem sehr schoenen und sicheren Hotel ein und wir erkunden die Stadt gemeinsam. Und wir beschliessen, noch vor dem Wahlsonntag Mexico zu verlassen, die Region ist noch sehr unsicher, immer wieder erreichen uns Berichte von bewaffneten Ueberfaellen. Und so fahre ich wieder frueh morgens in Richtung Palenque, der Mayahochburg 500 AD. Die Stadt liegt mitten im Dschungel und in den Suempfen.



Dementsprechend ist es auch drueckend schwuel, aber die Tour hat sich gelohnt. Was muss das eine weitentwickelte Kultur gewesen sein, geometrische Formen und der Verlauf von Mond und Sonne bestimmten das Leben.



Sehr beeindruckend.

Da der Yucatan im Norden eine einzige Touristenhochburg ist, beschliesse ich, direkt nach Belize weiterzureisen. Und an die sagenhaften weissen Sandstraende!

Hasta la proxima, Mexiko, Du hast mich ueberrascht!

Rasmus