USA
(Seattle - San Francisco - Mojave Desert - Grand Canyon)
Die Beach Boys und andere Faszinationen
[15. August 2004] So, endlich im Sueden angekommen, so dachte
ich zumindest, als ich im Washington State auf dem Highway
101 in Richtung Californien fuhr, nur die Sonne und die Straende
im Sinn. Als allererstes habe ich meine Zigarrenvorraete mit
gutem Tabak aus der Dom Rep. und Honduras aufgefuellt, schliesslich
will ich ja geniessen. Das immer noch gueltige Handelsembargo
mit Cuba macht die wenigen Habanas, die ich noch im Gepaeck
habe, zu einer begehrten Schmuggelware. Und diese sind dann
auch relativ zuegig im Laufe der naechsten Wochen wortwoertlich
in Rauch aufgegangen
Die 101 in Richtung Sueden fuehrt mich entlang der Kueste,
zunaechst wild und zerklueftet in Washington,
dann ab dem Columbia River in Oregon mit endlosen Sandduenen
geschmueckt.
Und immer eine Abwechslung von Wind, Nebel, Wolken, aber nie
voller Sonne. Und das sollte so bis Suedcalifornien bleiben
Wie war das noch mit den Beach Boys? Muss ich wohl falsch
verstanden haben, aber dennoch bietet dieser Highway 101 (spaeter
1) ein faszinierendes Panorama, und mit endlosen Kurven dann
auch eine gute Portion Spass.
Unterwegs gibt es verschiedenste Attraktionen, die zu einem
Stop quasi zwingen, u.a. die "Avenue of the Giants".
Diese Baeume wachsen 130 Meter in den Himmel und sind in Ihrer
Art viele Jahrmillionen Jahre alt. Und lassen ein gutes Gefuehl
von Demut und Unendlichkeit bei mir aufkommen. Was nehmen
wir Menschen uns doch so oft so wichtig.
San Francisco zeigte sich mit besonderem Charme, mal Sonne,
eher Nebel und Wolken, und den offenen und "anderen"
Amerikanern. Die ganze Stadt scheint immer auf den Beinen
zu sein, ueberall sieht man Jogger und Radfahrer. Und mit
etwas Glueck bin ich dann noch in einem Jazzfestival gelandet,
ein tolle und relaxte Stimmung. Jetzt verstehe ich die Beach
Boys besser
Danach musste ich nach 10.000 KM ein paar Reparaturen an
der KTM durchfuehren und einen neuen Hinterreifen gabs auch.
Tom, der beste Mechaniker der Westkueste, ist ein exzellenter
Kenner der Offroadtrails im Sueden von Californien und zeichnete
mir in seine Karten dann die Spezialtrails ein. "Oh,
dort must Du unbedingt vorbei" und " Mann, da sind
nur Touris, Du willst von hier kommen" bzw. "Hier
kannst Du in einer verlassenen Ranch uebernachten" hoerte
ich eine Stunde lang. Und diese Tips sollten meine naechsten
Wochen wirklich positiv beeinflussen. Danke Tom!
So bin ich danach fast nicht mehr auf befahrenen Strassen
gefahren, mehr Offoad als Onroad, aber mit spekatulaerster
Sicht von der Wueste, den Bergen und letztlich dem Grand Canyon.
Und es kam oft vor, das ich niemanden auf einer Strecke von
100 KM traf. So konnte ich vieles Alleine geniessen. Wer hat
schon die Chance, die Nacht in der Wueste mit all der Schoenheit
sprich Stille und Sterne zu geniessen?
Die Fledermauese zu sehen, den Kojoten zu hoeren und den Condor
bei seinen Flugkuensten zu beobachten? Oder den Grand Canyon
ganz ohne Touris zu sehen? Oder in den roten Felsen oberhalb
des Lake Powell zu zelten?
Einfach Wahnsinn!
Nach diesen unvergesslichen Erlebnissen bin ich in Richtung
Vail / Colorado aufgebrochen, wo mir gute Freunde, the Scott's,
eine Homebase eingerichtet haben. Und so bereite ich mich
und die KTM nach 14.000 KM jetzt auf die naechsten Abenteuer
vor, das Offroad Paradies MOAB.
Neue Freunde
(Vail - Moab - Las Vegas - Death Valley - Phoenix)
[8. Sept. 2004] So, nach endlosen 14.000 Kilometern hat die
KTM jetzt auch Ihren ersten Vollservice bekommen, verdientermassen
sozusagen. Und es waren wirklich auch viele Kleinigkeiten
zu saeubern und einzustellen. Also auf nach Moab.
Schon der Weg dorthin wird von Dominanz und Schoenheit des
Colorados bestimmt. Er schneidet seinen Weg einfach durch
die Felsen und kreiert so ein faszinierendes Bild an Farben,
Lichtspielen und Felsformationen.
Einfach mal wieder begeisternd!
Nach ein paar Stunden in der Sandwueste im Arches Nationalpark
bin ich recht muede (vom dauernden Aufheben der ueberladenen
Karre) in Moab angekommen. Und gleich in der richtigen Bar
ein kuehles Bier bestellt, Sally Gator kennengelernt (Ihre
Eltern traf ich in Alaska) und wurde dann dem gesamten Freundeskreis
vorgestellt. Damit begann eine klasse Woche in Moab. Brian
gab mir die besten Tips, schickte mich auf den Slickrock und
nahm mich mit seinen Freunden Zane und Chris "the Kid"
in die nahen Berge.
Irre Erlebnisse, Natur pur. Und alle erfreuten sich an Ihrer
Heimat, als haetten Sie sie zum ersten mal gesehen, die Fazsination
laesst hier keinen kalt. Und alle, die ich hier traf, haben
oder sind noch im Guide/Touristbusiness beschaeftigt und tagtaeglich
draussen in dieser Natur unterwegs, sei es als Jeepguide in
Moab oder als Raftingguide auf dem Colorado im Grand Canyon.
Und es folgten weitere Tage mit Zane und seiner Frau Molly
mitten im Canyonland Park, campen und "angasen".
Beide zeigten mir Ihre Heimat mit den 1000 Jahre alten Anazasi
Ruinen in den Canyonlands
und, mal wieder, waren wir ganz alleine dort unterwegs! Vielleicht
eine Handvoll Personen sehen diese Ruinen so wie ich Sie sehen
und bewundern konnte!
Dann hiess es Abschied nehmen von meinen neuen Freunden aus
Moab. Danke Leute und ich werde wieder hierher zurueckkommen!
Mein Weg fuehrte mich dann durch das Monument Valley hinunter
in die Wueste von Arizona. Das Navajo Reservat ist trostlos
und irgendwie bedrueckend, ich fahre relativ zuegig weiter
nach Phoenix zu meiner Schwester und Penny, um von dort einen
kleinen Abstecher in Richtung Las Vegas und dem Death Valley
zu unternehmen und nach den harten Offroadtagen die KTM in
der Werkstatt von Doug, Steve and Matt zu warten und zu verbessern.
Danke Jungs!
Las Vegas ist genau so, wie man es immer hoert, laut, teuer,
verrueckt, voll.
Wo sonst koennte man den Eiffelturm, Venedig, Rom und Disneyworld
innerhalb weniger Meter sehen?
Das Death Valley war danach eine wirklich willkommene Abwechslung,
karg, heiss, Sandstuerme, kaum Touristen und damit auch wieder
schoen.
Ueber das Labor Day Wochenende ist der Freundeskreis hier
aus Phoenix in den Waeldern um Flagstaff zum Campen gewesen
und Penny und ich kamen die letzten Tage dazu; eine klasse
Truppe. Und auch eine schoene Geburtstagsueberraschung, so
wie auch all die Emails und Kommentare auf der Webseite, vielen
Dank an Euch Alle!
Die Tage hier waren sehr schoen und ich bin jetzt heiss,
die Baja in Mexiko zu erfahren. Und
jetzt beginnt das richtige Abenteuer
Bis bald, hasta la vista
Rasmus
|