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(Anchorage - Denali - Fairbanks)


[20. Juni 2004] So, jetzt geht es endlich los, auf den Moment habe ich doch sehr lange gewartet.

Das Moped haben wir ordentlich verpackt bei Fed-Ex in Frankfurt abgegeben. Die Kiste sollte halten...


...hat sie auch.

Nach einem zu langen Flug und einer sehr nervigen Einreiseprozedur in die USA (die wollen im Moment alles wissen) bin ich dann in meinem B&B in Anchorage angekommen. Und es wurde nicht mehr dunkel…
Die Besitzerin Irene hat mich wirklich klasse versorgt, ich kam mir noch vor wie Zuhause…

Die Natur, die hohen Berge direct an der Kueste, die Wildnis direct neben der Stadt - sehr beeindruckend.

Die Verzollung was einfach, dann habe ich noch meine Ausruestung vervollstaendigt und bin im stroemenden Regen losgefahren.

Der Regen hoerte in der Naehe vom Nationalpark McKinley auf, die Weite nie…

Einen Platz zum Campen zu finden ist hier scheinbar im Sommer nicht so leicht, weil in den wenigen Sommermonaten die Touristen (zu denen ich ja auch gehoere) das Land ueberfallen und mit den riesigen Motorhomes und angehaengtem PKW die Strassen bevoelkern.



Ich habe mich dann einfach neben einen Fluss oder See gelegt, nicht so schwer, aber hart. Warum? Weil ich nie genau wusste, ob ich auf Beutejagd beim Fischen ging oder ich selbst die Beute der Moskitos war!! Brutal…

Jetzt bin ich in Fairbanks, fuelle meine Wasservorraete auf, checke das Bike nach den ersten 1000 KM und fahre morgen dann in Richtung Polarkreis, um dort die Midsommernacht zu feiern.

Am Ende der Welt
(Fairbanks - Polarkreis - Prudhoe Bay - Fairbanks)

[30. Juni 2004] Die Sonne geht ab sofort nicht mehr unter.



Und an jedem Zeltplatz oder aber auch an Parkplaetzen treffe ich sehr nette und offene Menschen. Scheinbar rueckt hier im Norden Alaskas alles etwas mehr zusammen, man hilft sich, wo man kann…

Und so treffe ich auch auf 2 Jungs aus Dresden, Volker und Heiko. Beide haben so wie ich auch Zuhause die Zelte abgebrochen und nehmen sich jetzt 2 Jahre Zeit, die Panam zu fahren. Sie reisen mit sehr schmalen Budget, was zum Improvisieren zwingt. Ich schliesse mich Ihnen an und wir fahren in den Norden. Die Strassen werden schlechter.



Und jeden Abend lernen wir uns besser kennen, eine klasse Truppe. Spaeter kommt noch Susan, eine Lehrerin aus Homer / Alaska dazu, Sie laed uns alle zu sich zum Lachsangeln ein.

Der urspruengliche Plan, nach Inuvik in Canada zu fahren, wird aufgrund immer staerkerer Waldbraende immer unwahrscheinlicher. Also jetzt Richtung Norden. Erst warden die Moskitos immer schlimmer, dann aber wird es mit Null Grad so kalt, das es dort auch fuer die Plagegeister ungemuetlich ist.

Prudhoe Bay und Deadhorse sind, so wie der Name schon sagt, tote Nester. Hier gibt es nix ausser den Oelarbeitern. Wir fahren an das Polarmeer, ab jetzt geht es nur noch in den Sueden.

Und bei Null Grad ein herrlicher Gedanke. Abends campen wir mitten in einer Herde von Cariboo, es muessen tausende Tiere sein…



Auf dem Weg zurueck werden die Waldbraende immer staerker, der Rauch immer unertraeglicher.



Ein Weg in Richtung Circle ist schon geschlossen, was uns wieder hier nach Fairbanks zwingt. Und jetzt koennen wir in Ruhe die Mopeds checken. Das ist auch notwendig. Die KTM hat sich bisher auf 2000 Km Dirtroad gut geschlagen…

Und dann gehts in den Sueden zum Lachsangeln.

Das Angelabenteuer
(Fairbanks - Homer - Valdez - Chicken)

[20.7.2004] So, auf zum Lachsangeln. Das hatte ich mir ja gewuenscht, dieses Abenteuer zu erleben. Aber es wird schwieriger werden als gedacht…

Zunaechst hab ich mir Seward angeschaut und mit den dortigen Locals vom College die Feiern zum 4. Juli begangen. Und all das mitten im Fluss unterhalb des Exit Glaciers.


Wahnsinn! Auch die Feier…

Dann weiter in Richtung Kenai, auch wieder tolle Landschaft, und auch viele Campermobile.

Susan hatte schon fuer uns einige spezielle Angeltermine und Informationen eingeholt.

Also galt die erste Nacht sofort dem Lachs. 9 Stunden spaeter, muede und hungrig



musste ich erkennen, das der Fisch nicht so wollte wie ich. Heiko rettete unsere Ehre und der Silver Salmon schmeckte vorzueglich. Eine kleine Vergeltung sozusagen.

Und bei mir biss ausser den kleinen Fischen auch nix an. Das sollte so bis zum Ende bleiben.

Naja, blieb noch die Hoffnung auf Heilbutt. Und da kam dann die grosse Stunde, riesen Halibut aus dem Meer gefischt. Und die schmeckten auch fantastisch.

Ein paar kleinere Servicearbeiten an der KTM und noch eine ausgiebige Wanderung rund um Homer rundeten fuer uns diesen Kurzurlaub (mit Dusche, Kaffee etc) ab.
Susan, vielen Dank fuer Alles. Und Jungs, hat Spass gemacht.

Ich bin dann weiter ueber Whittier nach Valdez, in den Regen…
Dort traf ich sehr ueberraschend auf alte Freunde aus New Hampshire, the Clausen Family. Wir hatten viel Spass, alte Geschichten zu erzaehlen und die Neuigkeiten der Familien auszutauschen.
(Beste Gruesse an Alle, soll ich ausrichten).

Nach dieser willkommenen Abwechslung ging es dann weiter Richtung Norden und der Regen hoerte auf, aber das Feuer kam.

Und wie brutal, koennt Ihr Euch sicherlich vorstellen. Mittlerweile sind schon ueber 1 Million Acres verbrannt. Und laut den Feuerwehrleuten kann nur der Winter das Feuer stoppen…



Fuer mich wurde es nicht richtig gefaehrlich, allerdings waren die Flammen immer zu sehen. Und der Rauch tat dann sein uebriges. Aber mit einem kuehlen Bier laesst sich so einiges wegspuelen.

Das einzig wirklich gute dabei ist, das alle Biker anhalten und die wichtigsten Informationen austauschen und sich gegenseitig helfen. Und so habe ich auch wieder interessante Menschen aus der ganzen Welt getroffen, die unterwegs sind und viel zu erzaehlen haben.

Und jetzt bin ich auf dem Weg in Richtung Kanada ueber den Top-of-the-world Highway. Und dort wird nochmal nach dem Lachs geangelt…