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(Tikal - Guatemala Stadt - Antigua)

Guatemala - ein Land voller Gegensaetze

[2. November 2004] Ein Dritte-Welt-Land, dachte ich instinktiv, als ich die Grenze nach Guatemala ueberschritt und ein paar Kilometer auf einer Ruettelpiste gefahren bin. Nach dem traumhaften Straenden jetzt in Elend und Not gelandet, die Realitaet ist einfach brutal. Keine weissen Straende mehr, kein Strom, fliessendes Wasser oder irgendwelche sanitaeren Anlagen. Alles Fehlanzeige! Kinder baden im braunen Dreck des Flusses, etwas weiter oben waschen die Frauen die Kleidung.

Ein paar Stunden spaeter und schon mit reichlich Eindruecken im Kopf erreiche ich die Stadt Flores, die auf einer kleinen Halbinsel mitten im See liegt, wieder sehr schoen, aber ausschliesslich fuer Touristen reserviert. Ein Polizistenduo auf der Bruecke passt auf, wer in die Stadt hinein will. Willkommen in der Realitaet.

Nadine und Cello waren schon dort und haben mir ein Zimmer mit Motorradparkplatz reserviert, klasse Service der Schweiz. Und von dort ging es nach Tikal, einer alten Hochburg der Mayakultur. Heute versunken und ueberwachsen, dennoch mit Faszination und dem Mythos der Indigos.

Der Weg nach Guatemala Stadt ist gut und fuehrt durch eine interessante Landschaft aus Seen, Fluessen und Urwald. Guatemala Stadt selbst ist dreckig, laut und irgendwie nicht sehr anziehend, also entschliesse ich mich, direkt nach Antigua weiterzufahren. Dort kann ich ein paar Tage spaeter auch sofort einen Sprachkurs beginnen, um meine doch rudimentaeren Kenntnisse weiter aufzupolieren! Und dabei noch Land, Gegend und Leute kennenzulernen.

Und somit begann ein kleiner Kurzurlaub von der Reise, ja, mal wieder, Freunde…

Abends feiern, morgens Schule, nachmittags Siesta, dabei noch 3 warme Mahlzeiten am Tag, an diesen Rhythmus konnte ich mich ohne groessere Probleme gewoehnen. Als Exkursion standen sowohl der aktive Vulkan Pacaya auf dem Program



wie auch den Locals mal zu zeigen, wie man in Alemania Fussball spielt, also eher als Animal!

Waehrend meiner 2 Wochen Intensivkurs habe ich mich mit meinem Maestro Rolando viel ueber sein Land, den Buergerkrieg, die freien Wahlen und die aktuellen Probleme unterhalten. Wenn man diese Geschichten hoert, wird man nachdenklich und ich verspuerte direkt eine Dankbarkeit fuer eine sorglose Kindheit. Und es wird wieder bewusst, wenn man dann den kleinen Schuhputzjungen beim Arbeiten sieht. Der vielleicht als Aeltester den Lebensunterhalt fuer seine anderen Geschwister mitverdienen muss…
Nicht nur der Buergerkrieg, sondern auch immer wieder verheerende Erdbeben haben vieles zerstoert, aber auch dem Land und hier Antigua einen gewissen Charme gegeben. Die Menschen arrangieren sich mit der Gefahr.

Mit diesen Eindruecken und vielen neuen Freuden und Bekannten verabschiede ich mich jetzt in Richtung El Salvador, dem kleinen Nachbarn an der Pazifikkueste. Und verlasse ein Guatemala mit seiner Schoenheit und seinen Gegensaetzen.

Hasta la proxima,

Rasmus